Das Kaufhaus Hermann Tietz in Plauen i. V. (im Vogtland) wurde bereits 1897 als Filiale des Warenhauskonzerns eröffnet und markierte den Einstieg der Familie Tietz in der Region. Ab 1910 folgte ein ambitionierter Neubau unter Architekt Emil Rösler, der das Gebäude auf sechs Grundstücke erweiterte – von Postplatz 5 bis Forststraße 9 – und es zu einem modernen Konsumtempel machte. Am 1. März 1914 eröffnete das prächtige Warenhaus Julius Tietz (benannt nach dem Bruder von Gründer Oscar Tietz), das mit sechs Etagen und einem umfangreichen Sortiment die Stadt prägte. In der NS-Zeit wurde es 1933 arisiert und in Hertie umbenannt, überstand den Zweiten Weltkrieg mit Zerstörungen und wurde 1948 unter sowjetischer Besatzung als Konsum-Warenhaus wiedereröffnet. Nach der Wende firmierte es 1991 als Horten-Filiale, bevor es 2000 schloss und heute als Verwaltungsgebäude der Stadt dient.